Freitag, 5. Juli 2013

[Rezension] Seelen, Stephenie Meyer

Seelen Autor: Stephenie Meyer
Titel: Seelen
Reihe: ---
Verlag: carlsen
Seitenanzahl: 864 Seiten
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Preis: 24,90 € (HC)
Erscheinungsdatum: August 2008
ISBN: 978-3-551-58190-7

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Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Fast die gesamte Menschheit ist von so genannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in die menschlichen Körper ein und übernehmen sie vollständig - nur wenige Menschen leisten noch Widerstand und überleben in den Bergen, Wüsten und Wäldern. Eine von ihnen ist Melanie. Als sie schließlich doch gefasst wird, wehrt sie sich mit aller Kraft dagegen, aus ihrem Körper verdrängt zu werden und teilt ihn fortan notgedrungen mit der Seele Wanda. Verzweifelt kämpft sie darum, ihren Geliebten Jared wiederzufinden, der sich mit anderen Rebellen in der Wüste versteckt hält - und im Bann von Melanies leidenschaftlichen Gefühlen und Erinnerungen sehnt sich auch Wanda mehr und mehr nach Jared, den sie nie getroffen hat ... Der ungewöhnliche Kampf zweier Frauen, die sich einen Körper teilen müssen, eine hinreißende Liebesgeschichte und die wohl erste Dreiecksgeschichte mit nur zwei Körpern. (Quelle: Amazon)
"Seelen" ist auch eines dieser Bücher, die ich gelesen haben wollte, weil sie 1. verfilmt wurden und ich den Film sehen möchte und 2. schon einen mega erfolgt hatten/haben. Es soll auch sogar wirklich vielen gefallen haben, die die "Biss-Reihe" nicht so mögen und deswegen war es für mich eigentlich ein kleines muss.


Der Anfang war für mich wirklich sehr irritierend, weil ich mir etwas komplett anderes vorgestellt hatte. Die Wechsel zwischen dem erzählen von "sie" und "ich" habe ich erst gar nicht verfolgen können und musste das erste Kapitel schließlich noch einmal lesen.
Als ich dann gemerkt habe, dass das keine Fehlübersetzung sondern die Erzählung so ist, ging es dann schon ein bisschen besser. Und über das Buch hat sich der Schreibstil auch wirklich gesteigert. Er hat mich dazu bewegt das Buch weiterzulesen, auch wenn es mal gerade nicht so spannend war. Die Gefühle von Wanda - wie auch von Melanie - wurden dadurch sehr gut erklärt und ich konnte wirklich sehr gut nachvollziehen, was die beiden durchmachen und fühlen.
Liebesszenen zwischen Wanda und Ian oder Melanie und Jared (je nachdem, was wer gerade den Körper in Anspruch hatte), waren sehr schön beschrieben. Auch die mit diesen zusammenhängenden Gefühle der zwei Menschen sind nachvollziehbar.
Vielleicht denkt ihr, die das Buch noch nicht gelesen haben, dass es doch schlicht unmöglich sein muss Gefühle von 2 verschiedenen Personen in einem Körper beschrieben zu bekommen, aber Stephenie Meyer hat das mit bravour gelöst. 



Die Dialoge zwischen Wanda und Mel habe fand ich immer so ein bisschen amüsant, weil ich sehr gern ihre kleinen telepathischen Auseinandersetzungen verfolgt habe. Die Idee des inneren Dialoges ist wirklich außergewöhnlich. Ich habe in diesem Buch die positiven, wie auch negativen Aspekte für solch ein Verhältnis zweier Menschen kennen gelernt. 

Die dystopische Welt, die Stephenie Meyer erschaffen hat, kann wirklich mit sehr ausgefeilten Beschreibungen prahlen. Die von Seelen besetzen Körper haben mir in gewisser Weise Leid getan, konnten mich mit ihrer Art aber vollkommen überzeugen. Ich stelle es mir eigentlich schön vor, wenn jeder zu jedem nett ist.;)

Schon durch die Charaktere ist das Buch wirklich lesenswert. Mel und Wanda gehören ja eigentlich zusammen, obwohl auf der anderen Seite wieder doch nicht. Ich kann jetzt nicht viel über sie sagen, ohne Spoiler mit reinzubauen, aber sie konnten mich mit ihren Gefühlen beide überzeugen, was aber bei Wanda mehr der Fall war als bei Mel. Mel hatte wirklich Durchhaltevermögen mit ihren Gefühlen, was Jared angeht. Ich meine, er ist ihre große Liebe, aber so wie er am Anfang zu ihr gewesen ist...na gut. Schlussendlich ist es eine Beziehung, die ich noch als "nachvollziehbar" durchgehen lasse. (Obwohl mir Mels gleichbleibende Gefühle stellenweise ein wenig auf den komisch vorkamen und nervig waren.)
Die Sucherin war ebenfalls ein schön beschriebener Charakter, den ich hier gerne noch erwähnen möchte. Sie hat wirklich eine Persönlichkeit, die man nicht mehr so schnell vergisst und ich hatte auch so ein wenig Angst vor ihr. Wenn ich mir vorstelle, dass ich auch von so einem Sucher ständig auf Schritt und tritt verfolgt werde...
Und Jeb ist einfach total liebenswürdig. Mit seiner Art hat er mich auch öfters zum schmunzeln gebracht.



   
Einen Minuspunkt gibt es trotzdem. (Ich weiß, nach so viel gutem ist das fast nicht zu glauben.) Das Buch hatte eindeutig zu viele Seiten. Normalerweise habe ich auch nichts gegen vielen Seiten, aber manche waren wirklich unnütz gefüllt. Es gab Handlungspunkte, die ich einfach nur auslassen wollte und Stellen bei denen ich gedacht habe, dass ich das Buch nicht mehr weiterlesen möchte. Im Roman war es sehr unterschiedlich, wie lang so etwas angedauert hat, doch danach wurde es wieder spannend, nur um darauf gleich wieder einen Abschnitt dem zu-viele-Seiten-Problem zu verfallen.
Bei diesen Stellen habe habe ich gestoppt und habe nachgesehen, wie lang das Kapitel noch ist oder habe schon mal vorgelesen, nur um zu gucken, wann es denn wieder spannend wird. Und das dürfte nicht sein!

Das Ende war mir ehrlicherweise doch dann ein wenig enttäuschend. Es war wieder so ein rauf und runter. Erst dachte ich: Oh mein Gott!!! Das Ende wird bestimmt so was von toll! Und dann: Mhm. Doch so ein Ende.
Ich gebe es zu: Ich bin ein Fan von dramatischen Finalen und einem dramatischen Ende. Hier war nur das Finale dramatisch. Leider ist es dann in dem letzten/ den letzten (?) Kapiteln nach meinen Vorstellungen nicht so schön gewesen und es ist doch noch zum Happy-End gekommen.
Für viele mag es okay sein, aber ich hatte mir einfach ein dramatischeres Ende nach dem Anspielen darauf erhofft.

 "Seelen" konnte sich mit den Beschreibungen und den Charakteren noch vor einer ganz schlechten BEwertung retten, da die manchmal zu langen Handlungsstränge nervig waren. Deshalb bekommt das Buch von mir:


4 von 5 Monden


Natürlich musste ich mir die Verfilmung zu dem Buch auch noch ansehen. Ich war wirklich gespannt auf ihn, weil ich den Trailer so toll fand.

Der Film hat meine Erwartungen zu 50% erfüllt. Genau das,was bei dem Buch gefehlt hat ist im Film vorzufinden und das was im Buch toll war, hat man nicht ganz so schön im Film ausgearbeitet.
Die Handlung wurde eindeutig verkürzt und nachdem das Buch an sehr vielen Stellen so langatmig war, wurden die im Film weg gelassen und die Ereignisse folgten schnell aufeinander. Natürlich wirkte es manchmal ein bisschen zu schnell, weil man die Entwicklung der Gefühle zwischen Ian und Wanda nicht mehr ganz so gut nachvollziehen konnte, aber sie konnten ja kein 3 Stunden Film produzieren.
Die Umsetzung der Seelen und auch das erschaffen des Planeten im Film, sowie die Kleidung sind wirklich gut gelungen. Die silbernen Autos waren einfach der Hammer und die Kleidung wurde so ein bisschen an die derzeitige Moderichtung angepasst. Den Transport der Seelen habe ich mir etwas anders vorgestellt, aber trotzdem wurde er im Film sehr schön gezeigt.
Bei den Schauspielern hapert es jetzt ein wenig. Saoirse Ronan hat ihre Rolle an vielen Stellen überzeugend gespielt, obwohl sie meine Meinung manchmal nicht hundertprozentig sehr gut gespielt hat. Das war aber nur an ein paar Stellen im Film. Die Synchronstimme fand ich am Anfang noch nicht so schlimm, aber als sie dann im Film geschrien hat, war das etwas...nun ja - schrill. 
Die männlichen Protagonisten - also Max Irons und Jake Abel - haben ihre Sache auch gut gemeistert, obwohl ich Jake Abel ein wenig besser fand, was das Schauspielern anbelangt. 
Zwei Schauspielerhightlights im Film waren für mich Diane Kruger und William Hurt. Diane Kruger hat ihre Rolle als Sucherin sehr authentisch dargestellt, auch wenn manche Szenen vom Buch abwichen. Ich habe ihr ihre Rolle abgenommen und so sollte das auch sein. Bei William Hurts als Jeb war das genauso. Er hat seine Rolle perfekt gespielt und seine Art brachte mich ins Schmunzeln. Er war so wie im Buch beschrieben, was ich toll fand.

Insgesamt ergänzen sich Buch und Film so ein bisschen. Wie schon gesagt, ist im Film, was dem Buch fehlt und andersherum. Trotzdem war es ein richtig tolles Kinoerlebnis und ich würde den Film weiterempfehlen. Vielleicht sollte man aber vorher das Buch gelesen haben, um die Gefühle ein bisschen besser nachvollziehen zu können.

2 Kommentare:

  1. Ich mochte das Buch sehr gerne <3

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    1. Kann ich auch verstehen, mir wir es aber etwas zu viel des Guten, was die Seiten angeht. Im Großen und Ganzen (wenn man das mit en Seiten jetzt mal weglässt) ein schönes Buch.:)

      LG
      Lynn

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Alle netten Kommentare sind wie wundervolle Bücher.
Ich liebe es sie zu lesen und werde sie in Erinnerung behalten. ♥