Sonntag, 25. Mai 2014

[Rezension] Die Frau des Zeitreisenden, Audrey Niffenegger


Die Frau des Zeitreisenden




Autor: Audrey Niffenegger
Titel: Die Frau des Zeitreisenden
Reihe: ---
Verlag: S. Fischer Verlage
Seitenanzahl: 544 Seiten
Preis: 9,95 €
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2005
ISBN: 978-3-596-16390-8
9781442421806
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Clare fällt aus allen Himmeln, jedes Mal aufs Neue, wenn Henry vor ihr steht. Denn Henry ist ein Zeitreisender. Plötzlich und unerwartet stürzt er los in eine andere Zeit, aber immer wieder landet er bei Clare, Clare als Kind, als Geliebte und Mutter der gemeinsamen Tochter Alba, Clare als alte Frau, aber da ist er schon lange tot. Seine Zeitreisen sind das Geheimnis, das die Liebenden mit jeder Trennung noch inniger vereint.



Es ist schlimm, wenn man zurückgelassen wird.


Das Cover verspricht einem eine sommerliche Geschichte, die das Herz berührt. Zum größten Teil wird dieses Versprechen auch eingehalten und der Titel passt wie die Faust aufs Auge.



Den Film von Audrey Niffeneggers "Die Frau des Zeitreisenden" kann ich wirklich zu meinen Lieblingen zählen. Die Charaktere, die Handlung und auch die Atmosphäre schaffen einen unglaublichen Film, den es sich lohnt zu sehen! Ich will euch aber nicht den Film andrehen, sondern über das Buch schreiben.

Nachdem ich also den Film schon so oft gesehen hatte, packte ich natürlich auch große Hoffnungen in das Buch, denn meistens ist es ja so, dass die Verfilmung nicht an das Buch heran kommt, nicht wahr? Allerdings muss ich sagen, dass ich schon ziemlich früh merkte, wie falsch ich lag.

Der Prolog war noch wunderschön.
Die Gefühle der Personen waren schön hervor gehoben und ich dachte wirklich das Buch würde mich beeindrucken. In den darauffolgenden Seiten merkte ich jedoch, dass das nicht der Fall ist.


Die Handlung finde ich immer noch sehr originell und auch die näheren Ausführungen mit den Zeitreisen von Henry sind gar nicht mal schlecht gewesen. Sie haben der Geschichte eine gewisse Tiefe gegeben, da es zwischen verschiedenen Zeiten spielt. Allerdings fand ich es als Leser öfters etwas kompliziert und unordentlich. Ich hatte es nach mehreren Abschnitten nicht mehr im Gefühl, ob das alles chronologisch oder überhaupt geordnet war. Doch das war eigentlich nicht das große Problem.

Mein größtes Problem hatte ich mit den Charakteren! Ich glaube dadurch hatte ich auch immer eine Distanz zum Buch.
Ich beginne mal mit Clare. Ich kenne Clare aus dem Film als eine verständnisvolle, nette und sehr hübsche Person. Im Buch fand ich diese Eigenschaften auch alle (mehr oder weniger) bei ihr vor, doch sie hatte am Anfang etwas sehr nervendes an sich! Bei Gesprächen mit Henry tat sie oft ziemlich besserwisserisch und als wäre sie etwas besseres. Manchmal war sie mir auch zu fürsorglich. Dann kamen Sätze wie 'Armer Henry.' und das klang als erwachsene Frau zu kindlich.
Von Zeit zu Zeit wurde ich mit ihr aber wärmer, konnte mich jedoch nicht gänzlich mit ihr vertraut machen.
Henry war mir am Anfang als Bibliothekar im Buch eigentlich ganz sympathisch. Er ist sehr belesen und zeigt ein großes Interesse an Geschichten und Gedichten. Audrey Niffenegger schien das jedoch nicht zu reichen und mischte ihn etwas mit einem anderen Charakter - der es anderen zeigen kann, schlägt und klaut. Ich bin aber der Meinung, dass ihr die realistische Mischung nicht gelungen ist. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass man, wenn man so belesen ist, Wörter wie 'Schwanz' über sein Glied denkt und Begriffe wie 'ficken' in den Mund nimmt. Es hat in keinster Weise zu dem Mann gepasst, der weiß wie lange es sich ziemt vor anderen jemanden zu küssen.
Die Autorin versah aber nicht nur Henry mit solch oberflächlichen Begriffen. Es schienen alle  Charaktere früher oder später ein Stückchen von dieser primitiven Art aufgedrückt zu bekommen, wobei leider die Individualität der Personen verloren ging.

Trotz dem einfachen Schreibstil, war das Ende ein seelischer Höllentripp! Als ich erst einmal angefangen hatte zu Weinen, war bis zum Schluss kaum ein Ende in Sicht. Die Tränen flossen unaufhörlich und brachten mich dazu öfters zu unterbrechen, weil alle Buchstaben vor meinen Augen verschwammen.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Ende so mitnehmen könnte, vor allen Dingen, da ich es schon kannte und deswegen geht die Bewertung noch einmal ein bisschen nach oben. 


"Die Frau des Zeitreisenden" ist ein Buch mit Gegensätzen.
Die Charaktere widersprachen sich für mich in ihren Handlungen und Denkweisen und während der Schreistil solala ist, konnte mich trotzdem das Ende sehr berühren und mitnehmen. 

 3 von 5 Monden

2 Kommentare:

  1. Den Film fand ich ja wirklich gut, aber das Buch habe ich nach dem zehnten Pimmel doch wieder weggelegt xD Man muss ja nicht alles lesen :) Oder vielleicht nur das Ende.. den Film kenn ich ja...
    mal sehen :) LG Anna

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    1. Das war echt schreeeecklich! :D Nein, das stimmt (da würde man ja auch umkommen, bei der Masse an Büchern auf dem Markt :D)
      Haha jaa! Zieh dir das Ende rein, das ist im Buch noch trauriger!

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Alle netten Kommentare sind wie wundervolle Bücher.
Ich liebe es sie zu lesen und werde sie in Erinnerung behalten. ♥